Struktur und Finanzierung des Betriebs

Das Programm im Kulturzentrum ist vielfältig. Dies ist nicht selbstverständlich, berücksichtigt man die Tatsache, dass der Kultur für Werl e.V. keine institutionelle Förderung erhält und die Finanzierung weitestgehend selbst bewältigen muss. Lediglich die Räume werden mietfrei zur Verfügung gestellt und die Nebenkosten werden im Augenblick von der Stadt getragen. Bis 2021 ist zudem ein laufender jährlicher Zuschuss für das Programm in Höhe von 3.000 Euro bewilligt.

Der immer noch angespannten wirtschaftlichen Situation der Stadt Werl geschuldet, war es schon immer der Anspruch vom Kultur für Werl e.V., möglichst kostenneutral für die Kommune zu agieren. Werl profitiert davon, dass die Einrichtung nicht nur vergleichsweise klein ist und damit ohne festen personellen Überbau arbeiten kann, sondern auch davon, dass aus den Reihen des Vorstands Personen zur Verfügung stehen, die die Bereiche Veranstaltungsmanagement, Betriebsführung, Gastronomieorganisation und Personalverwaltung auf Honorarbasis betreuen können. Im Bereich des Ausbaus und der Instandhaltung wird viel ehrenamtliche Arbeit geleistet.

Insgesamt hat sich die Funktion des Vorstands im Laufe der letzten Jahre geändert. War er vor Beginn des Betriebs im September 2005 noch stark aktiv in den Bereichen Lobbyarbeit, Konzeptentwicklung, Projektarbeit, Finanzierungsplanung, Fördermittelakquisition und später Ausbautätigkeiten, so übernahm er viele Jahre eher die Aufgaben eines Aufsichtsgremiums. Den wirtschaftlich schweren letzten Jahren geschuldet, übernehmen die einzelnen Vorstandsmitglieder inzwischen auch wieder und zunehmend aktive Tätigkeiten innerhalb des laufenden Betriebs.
Außerdem werden innerhalb des Vorstands die Rahmenvorgaben für den Betrieb und das Profil der Kulturarbeit und des Veranstaltungsbereichs thematisiert.

Hinzu kommt ein eingespieltes und zuverlässiges Team von Minijobbern im Bereich der Veranstaltungsdurchführung und Gastronomie. Hier wurde im Laufe der Zeit eine solide Ablaufstruktur geschaffen, die es erlaubt, einen einheitlichen Standard zu erhalten und den Ablauf effektiv und effizient laufend zu optimieren.

So kann mit schmalem Überbau der Betrieb gewährleistet werden.

Es bleibt jedoch eine ständige Herausforderung, sich so den augenblicklichen Gegebenheiten anzupassen, dass die Wirtschaftlichkeit erhalten bleibt.

Dies ist kein Selbstläufer. Nur allzu schnell kann es geschehen, dass nur nur kein Ertrag erwirtschaftet wird, sondern man sogar unterhalb der Kostendeckung bei den Veranstaltungen bleibt und damit noch zusätzliche Kosten entstehen. So ist der Verein ständigen wirtschaftlichen Zwängen unterworfen, die es zu bewältigen gilt. Hier bleibt man natürlich, wie alle anderen Anbieter auch, von allgemeinen Entwicklungen des Marktes und Neuerungen, wie zum Beispiel dem neuen Corona-Virus, nicht unberührt.

Eine zunehmend wichtige Säule der Finanzierung sind Privatvermietungen.

Einige Konzerte, aber inzwischen nur noch eine mehr oder weniger regelmäßige Party-Reihe können ebenfalls etwas Überschuss erwirtschaften, die restlichen Programmangebote können sich nicht selbst finanzieren und müssen aus eigenen Mitteln querfinanziert werden. So fließen die positiven Erträge in die zuschussbedürftigen Kulturveranstaltungen und dienen zudem der Abdeckung der Betriebskosten. Für einige Modellprojekte, hauptsächlich im Bereich der Jugendkulturarbeit, können Projektförderungen und Sponsoring in Anspruch genommen werden.

Bedenkt man, wie überschaubar und straff die übergeordnete Betriebsstruktur organisiert ist bzw. sein muss, kann der Kultur für Werl e.V. durchaus stolz darauf sein, dass bisher der Betrieb gesichert werden konnte.